Als Gitarrenlehrer hier in Berlin-Lichterfelde West bin ich immer offen für neue Ideen und Hilfsmittel, um meinen Musikunterricht spannender und besser zu machen. In den letzten Monaten habe ich die TomPlay App ziemlich oft im Gitarrenunterricht und meine Frau auch im Klavierunterricht genutzt.
Ich möchte euch von meinen Erfahrungen und Eindrücken erzählen, die ich mit der Nutzung der App gemacht habe. Ich werde euch sowohl meine persönliche Meinung als auch eine neutrale Einschätzung darüber geben, was diese digitale Hilfe im Musikunterricht Gutes hat und wo es vielleicht noch nicht so gut läuft.
Was ist TomPlay?
Falls du TomPlay noch nicht kennst: Das ist eine App mit interaktiven Noten. Du suchst dir ein Stück aus, die App spielt dazu die Begleitung oder sogar ein ganzes Orchester, und du spielst einfach mit. Du kannst das Tempo ändern, bestimmte Stellen wiederholen lassen und einzelne Instrumente stummschalten. Die Auswahl an Stücken ist riesig und geht von Klassik über Jazz bis Pop.
TomPlay im Gitarren- und Klavierunterricht: Meine Erfahrungen
Vorteile:
- Das ist echt super: Die Motivation wird extrem gesteigert. Für Gitarrenschüler, die oft alleine üben, ist es eine enorme Erleichterung, plötzlich mit einer Band oder einem Orchester spielen zu können. Das gibt dem Üben eine ganz neue Dimension und macht einfach mehr Spaß.
- Mit TomPlay können Schüler ihr Rhythmusgefühl und Zusammenspiel verbessern. Sie lernen, im Rhythmus präziser zu spielen und sich an andere Musiker anzupassen.
- Egal, ob du ein klassisches Klavierstück, einen Pop-Arrangement für Gitarre oder einen Jazz-Standard lernen willst – TomPlay hat eine große Auswahl. Das heißt, ich kann den Unterricht an die Interessen meiner Schüler anpassen.
Nachteile:
- Technikaffine Notwendigkeit: Nicht jeder Schüler ist gleichermaßen technikaffin. Es kann anfangs etwas dauern, bis du dich eingewöhnt hast, sowohl als Lehrer als auch als Schüler, aber keine Sorge, das ist ganz normal.
- Ablenkungspotenzial: Wie bei jeder digitalen Anwendung besteht die Gefahr der Ablenkung. Der Fokus muss klar auf dem musikalischen Lernen liegen und nicht auf dem „Spielen mit der App“.
- TomPlay kann einen echten Begleitmusiker nicht ersetzen. Ein Musiklehrer würde anders reagieren, zum Beispiel auf Fehler. Als Musiklehrer kann ich diese Lücke füllen und die Schüler auch im Zusammenspiel mit anderen fördern.
- Die App kostet Geld. Der Preis ist angemessen, aber viele können oder wollen das nicht bezahlen.
Persönliches Fazit:
Aus der persönlichen Perspektive eines Gitarrenlehrers, der gelegentlich Unterricht erteilt, kann das Tool TomPlay als wertvolles Hilfsmittel für den Musikunterricht betrachtet werden. Obwohl es sich dabei nicht um eine Wunderwaffe handelt, die den Lehrer oder den persönlichen Kontakt ersetzt, stellt es doch eine sinnvolle Ergänzung dar, die den Unterricht bereichert, die Motivation steigert und das musikalische Verständnis auf spielerische Weise fördert.